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2024 DER ROSA WINKEL – DIE GESCHICHTE DER NAMENLOSEN

PREMIERE 16. Mai 2024
SPIELORT brut nordwest, Nordwestbahnstraße 8–10, 1200 Wien
KOOPERATION brut Wien
VORVERKAUF Der Vorverkauf für die Juni-Termine startet am Di., 21. Mai, um 13:00 Uhr via brut Wien Ticketing. Für den Rundgang (Walk) mit QWIEN durch den 2. Bezirk, der die Thematik des Stücks im Stadtraum verortet, sollten ebenfalls Tickets reserviert werden!
5 Termine mit ÖGS Dolmetschung / 2 Termine mit englischer und spanischer Flüsterübersetzung

STÜCKBESCHREIBUNG Wie lässt sich Gedenken heute leben? Wie drohender Gefahr etwas entgegensetzen? Der Rosa Winkel basiert auf Nestervals Erfolgsproduktion Die Namenlosen, die in der letzten Saison wochenlang auf dem brut-Spielplan stand, anschließend beim Internationalen Sommerfestival Kampnagel zum „Festival-Hit im Hamburger Hafen“ wurde und die Besucher*innen hier wie dort bis ins Herz berührte. Die Namenlosen war für den Wiener Theaterpreis Nestroy nominiert, die Hamburger Version für das nachtkritik-Theatertreffen – und die Neubearbeitung wurde als Showcase des Impulse Theater Festival 2024 ausgewählt. Nesterval erzählt auch die überarbeitete Fassung mit dem Titel Der Rosa Winkel – Die Geschichte der Namenlosen als immersives Erlebnis. Ein Abend, der unter die Haut geht: Das Stück setzt sich mit der systematischen Verfolgung und Ermordung homosexueller und trans Menschen in Wien während des Terrors des Nationalsozialismus auseinander und macht dabei das Publikum zu Gedanken der Protagonist*innen. Erinnerungskultur, die das „Niemals vergessen“ lebendig hält.
Das Areal des Wiener Nordwestbahnhofs. Am 2. August 1938 wird in der Bahnhofshalle die antisemitische Hass-Ausstellung „Der ewige Jude“ eröffnet. Hetze, Denunziation, Zwangsarbeit, Deportation und der Abtransport von Raubgut bestimmen das Leben vieler. Auch Homosexuelle und trans Menschen geraten ins Visier der Nationalsozialisten; sie werden verfolgt und verhaftet, wer ins Lager kommt, muss dort den „Rosa Winkel“ tragen, steht in der Hierarchie der Häftlinge ganz unten. In einer der Hallen auf dem weitläufigen Nordwestbahnhofgelände befindet sich das Lager der Porzellanmanufaktur Nesterval samt zugehöriger Kantine, in der Mitglieder der Familie, Arbeiter*innen und Anrainer*innen einander begegnen. Martha Nesterval, nach außen treue Nationalsozialistin, ist für die Firma vor Ort und soll ihren Neffen unter ihre Fittiche nehmen. Ihr Gatte, ein systemtreuer Arzt, soll den jungen Mann von seiner „träumerischen Art“ heilen. Doch das Umfeld, in das die Tante den Neffen einführt, eröffnet diesem erst recht eine neue Welt. Denn nachts, so heißt es, werde die Firmenkantine zu einer inoffiziellen, geheimen Kaschemme – und zum Zufluchtsort für die, wie sie sich selbst nennen, „Namenlosen“, deren Leben bei Tag so oft von Selbstverleugnung, Angst und Bedrohung bestimmt ist. Doch diese aufregende Parallelwelt ist auch gerade dabei, „Stück um Stück und Mensch um Mensch“ vernichtet zu werden. Die Aktivitäten rund um die Kantine und das nächtliche Treiben haben das Interesse der Polizei geweckt, die im Umfeld der Gruppe zu ermitteln beginnt: Es gebe Indizien, die auf unzüchtiges Verhalten und kriminelle Energien schließen lassen. Das Publikum folgt in Der Rosa Winkel – Die Geschichte der Namenlosen den Figuren durch aufwendig gestaltete Räume, erlebt Storylines, die auf historischen Biografien beruhen und klug miteinander verwebt sind. So kommen die Zuschauer*innen in dieser Nesterval-Produktion so nah an die Charaktere heran wie noch nie, denn sie verkörpern die Gedanken der Figuren. Gedanken, die ständig durch die Geschichte begleiten.

DARSTELLER*INNEN Rita Brandneulinger, Gellert Gerson Butter, Gisa Fellerer, Norbert Fiedler, Martin Finnland, Julia Fuchs, Laura Hermann, Romy Hrubeš, Peter Kraus, Aston Matters, Hisham Morscher, Willy Mutzenpachner, Mio Riedl, Stefan Pauser, Géraldine Schabraque, Johannes Scheutz, Chiara Seide, Lorenz Tröbinger, Alkis Vlassakakis, Martin Walkner, Christopher Wurmdobler.


PRESSESTIMMEN „DER ROSA WINKEL – DIE GESCHICHTE DER NAMENLOSEN“

Ein großes, ungemein dichtes Theatererlebnis, das keinen kalt lässt.
Kronen Zeitung

Nesterval sind die Meister:innen des immersiven Theaters. In den Stücken der Wiener Gruppe verschwimmen die Grenzen zwischen Publikum und Bühne, die Zuschauer:innen werden zu einem aktiven Teil der Inszenierung. Besonders eindrücklich gelingt das in „Die Namenlosen“.
Falter

Nach jeder Vorstellung legt das Ensemble Kostüme und Rollen ab und stellt sich den Fragen des Publikums. Hätte ich damals etwas tun können? Was tue ich heute, wenn vor meinen Augen jemand bedroht wird? Der Begriff Zivilcourage wird plötzlich sehr konkret, man kann sie hier gefahrlos erproben und trainieren. Und vielleicht im richtigen Leben eingreifen, wenn es nötig ist.
Die Zeit


PRESSESTIMMEN (DEUTSCHLANDPREMIERE „DIE NAMENLOSEN. VERFOLGT IN HAMBURG“ 2023)

Die Namenlosen“ gehen nahe, weil sie mit entschiedener Empathie und in ausgefeilter Dramaturgie von Menschen erzählen, die wegen ihrer Art zu lieben und zu leben zu Opfern wurden. Weil die Leidenschaften dieser Menschen an diesem Abend spürbar werden. Und zum Glück wird ganz am Schluss in der Kantine wieder gesungen, getanzt und gelacht. Mutiges, sinnliches, konsequentes und relevantes Theater.
nachtkritik.de

Ein absolut dringlicher, sehr tief und schmerzlich berührender Theaterabend der zugleich Erinnerung, Gedenken, Trauerarbeit ist.
Hamburger Abendblatt

Wie diese Nussschale der Freiheit verraten und zerstört wird, die Namenlosen, die sich dort trafen, vom NS-Staat und seinen Eiferern ermordet werden, das wird mit einer komplex verschachtelten Mitlaufinszenierung anrührend erzählt.
Süddeutsche Zeitung

Verfolgt werden und verfolgen, verstecken und aufspüren. – Bei der Gruppe Nesterval wird das Publikum Teil der systematischen Verfolgung und Ermordung homosexueller und trans Menschen im Nationalsozialismus. (…) Dieser Abend wirkt lange nach. Man müsste ihn am besten gleich noch einmal sehen.
theaterzeithamburg.de

PRESSESTIMMEN (WIEN-PREMIERE „DIE NAMENLOSEN“ 2023)

„Die Namenlosen“ ist das komplexeste Stück von Finnland und seinen Mitstreitenden: Man staunt immerzu über den präzisen Ablauf der vielen Parallelaktionen. Nestervals Leichtigkeit und Humor aber fehlen völlig: Das Panoptikum unter dem Motto „Niemals vergessen“ basiert auf wahren Begebenheiten in Wien. Äußerst beklemmend.
Kurier

Gründlich recherchierter Gedenkabend.
FALTER

Das Ensemble Nesterval lädt zum logistischen Husarenstück auf den Wiener Nordwestbahnhof. […] Beeindruckend, nicht nur logistisch.
Die Presse

Als wäre man auf einem Filmset und hätte sich als stumme Zeugin in die Szenen geschlichen: Die Wiener Gruppe Nesterval saugt im Stück Die Namenlosen das Publikum erneut in eine unheimliche Geschichte ein. […] Bei Die Namenlosen aber geht es nicht um eine ausgeklügelte Storyline, sondern um die Art des involvierenden Erzählens. Es wird nicht nur geglotzt, sondern mitgedacht, mitgelebt, mitgefühlt.
Der Standard

Teresa Löfbergs Skript verwebt die einzelnen Biografien gekonnt miteinander. Unter der Leitung von Martin Finnland glückt dem 21-köpfigen Ensemble eine außergewöhnliche Geschichtsstunde.
Wiener Zeitung


#niemalsvergessen 

TEAM
Künstlerische Leitung/Regie
Martin Finnland
Buch Teresa Löfberg
Co-Autor*innen Martin Finnland, Gisa Fellerer, Lorenz Tröbinger
Dramaturgie Tove Grün
Co-Konzept, Anträge & Archiv Martin Walkner
Co-Regie/Technische Dramaturgie Lorenz Tröbinger
Produktion Emilie Kleinszig
Bühnenbild Andrea Konrad
Kostümbild Dritan Kosovrasti
Choreografie Marcelo Doño
Komposition Julian Muldoon
Text/Gesang Sarah Muldoon
Sounddesign Lorenz Tröbinger, Alkis Vlassakakis
Musikkuratierung/Video Alkis Vlassakakis
Technische Leitung Lukas „Lupo“ Saller (Plan B)
Tontechnik Oliver „Öli“ Kamaryt 
Lichttechnik Johannes Felber
Setbau Andreas Holzmann (Vienna Decoration Company), Walter Winkelmüller 
Regieassistenz Laura Athanasiadis
Abendspielleitung Gioia Morgan
Requisite Sophie Eidenberger
Consulting Magie Raphael Macho
Dolmetsch-Performerin Pam Eden 

Mitarbeit Stückentwicklung Gisa Fellerer
Wissenschaftliche Mitarbeit Andreas Brunner, Hannes Sulzenbacher (QWIEN), Jürgen Pettinger
Koordination Vermittlung: Martin Walkner
Fotografie Alexandra Thompson
Set-Fotografie Julia Fuchs
Grafik Rita Brandneulinger

Queer CUNTin/After Show Denice Bourbon (Kuratierung & Moderation)

SPECIAL Ein Rundgang mit QWIEN durch den 2. Bezirk, der die Thematik des Stücks im Stadtraum verortet, ergänzt den immersiven Theaterabend.

TRAILER: DER ROSA WINKEL. DIE GESCHICHTE DER NAMENLOSEN. 2024
Künstlerisches Gesamtkonzept: Martin Finnland
Choreographie: Marcelo Doño
Ausstattung: Andrea Konrad
Kostüm: Dritan Kosovrasti
Trailer-Regie: Sabine Anders
Kamera: Lukas Grubba
Schnitt und Grading: Sabrina Winkler
Musik: Julian Muldoon

Aus: Die Namenlosen. Verfolgt in Hamburg (2023)

Aus: Die Namenlosen. Verfolgt in Hamburg (2023)

Besonderer Dank an Sabine Anders, Ari Ban, Peter Holub, Miriam Hie & Peter Hörmanseder (Tonaufnahmen), Georg Klüver-Pfandtner (Frisuren-Coaching), die Freund*innen von Nesterval (insbesondere Andrea & Valerie Lenk, Andreas Kauba, Clemens und Katharina Pallitsch, Edmund Weniger, Kaya Alina Knapp, Maria Sibilia, Markus Kellner, Martin Hinterndorfer, Michael Brandtner und Michael Marker) sowie Nikolaus Vogler (PHKV Rechtsanwälte), René Lipkovich (SLT Siart Lipkowvich & Team) und Helmut Patterer (PRBS Patterer e.U.).

Mit freundlicher Unterstützung der Kulturabteilung der Stadt Wien (MA7) sowie Regenbogenmonat 2024 der Stadt Wien, des Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (BMKÖS), des Nationalfonds der Republik Österreich und des Zukunftsfonds der Republik Österreich.

Die Queer CUNTin (Aftershow-Programm) ist Teil des Wiener PRIDE MONTH.

Das Vermittlungsangebot für Wiener Berufsschüler*innen ist ein Kooperationsprojekt mit dem OeAD – Kulturvermittlung mit Schulen und der Basis.Kultur.Wien – Go For Culture, im Rahmen der Reihe K3-PROJEKTE. Kulturvermittlung mit Lehrlingen.
Weitere Informationen …

Das Impulse Theater Festival 2024 wird veranstaltet vom NRW KULTURsekretariat in Kooperation mit der studiobühneköln, dem Ringlokschuppen Ruhr und dem FFT Düsseldorf sowie den Städten Köln, Mülheim an der Ruhr und Düsseldorf. Das Festival wird gefördert durch die Kunststiftung NRW, das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und anderen.
Dank an Vienna Decoration Company, Magenta, Zantho Wein, Peda Cola, Obertrumer, Vöslauer und Mietmöbel Föhr.